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Buchrezension: Die Kunst des kooperativen Handelns - Eine Agenda für die Welt von morgen

Im ersten Teil des Buches stellen die Autoren ein sehr gutes und fundiertes allgemeines Verständnis der Kooperation her. Damit erzeugen sie...

Dienstag, 6. August 2013

Buchrezension: THE SHIFT – The future of work is already here

Lynda Gratton behandelt in Ihrem Buch sehr eindrucksvoll und auf anschauliche Weise wie die Megatrends Klimawandel und Globalisierung, steigende Lebenserwartung und Verstädterung, neue Technologien und der Aufstieg Asiens unsere Gesellschaft verändern sowie in unsere Berufswelt und unser Privatleben eingreifen.

Gratton bedient sich dabei unterschiedlicher Zukunftsszenarien.  In diesen Zukunftsszenarien hat sie die  fünf Faktoren - Technologie,  Globalisierung, Demografie und Langlebigkeit, Gesellschaft sowie Energieressourcen – einfließen lassen. Am Beginn des Buches beschreibt sie die einzelnen Faktoren und erklärt, welche Teilaspekte der einzelnen Faktoren sich in den Zukunftsszenarien wiederfinden.

Sie betrachtet die unterschiedlichen Generationen und deren unterschiedlichen Zugang zur Arbeitswelt bzw. die Entwicklung. Gratton erläutert, welche Konflikte zwischen den Generationen schlummern und welchen Problematiken wir uns noch stellen werden können. Durch unsere steigende Lebenserwartung werden wir auch immer länger im Arbeitsprozess stehen. Gratton führt in diesem Buch eine Möglichkeit an, wie das funktionieren kann.

Wir können die Veränderungen in den Arbeitsformen schon seit längerem beobachten.  Es werden Kleinstunternehmen und Einpersonenunternehmen gebildet die über Kooperationen gemeinsame Aufträge erfüllen. Die Auszeit vom Berufsalltag zur Weiterbildung bzw. persönlichen Weiterentwicklung wird immer mehr in Anspruch genommen. In fortschrittlichen Unternehmen wurde das bereits erkannt, dass gute Leute nur über die komplette Palette der Arbeitsformen zu gewinnen sind.

Die Zukunft kann sowohl positiv als auch negativ gesehen werden. Gratton hat Ihre Betrachtung der   Zukunftsszenarien in „The Dark Side“ und „The Bright Side“ unterteilt. Um die hellte Seite der Zukunft zu erfahren ist Aktivität gefragt.  Es gilt die Veränderungen wahr zu nehmen, sich den daraus resultierenden Herausforderungen zu stellen und die Trends für sich zu nutzen.

Ein lesenswertes Buch über die Richtung in die es zukünftig gehen kann. Nahezu ein muss für jeden,  der an seiner Zukunft mitgestalten will. Jene, die bereits heute Zukunftsängste plagen und den Entwicklungen kritisch gegenüber stehen brauchen starke Nerven um das Buch zu Ende zu lesen – es zahlt sich aber aus!


Titel: THE SHIFT – The future of work is already here
Autor: Lynda Gratton
Auflage: 2011
Verlag: Harper Collins Publishers
ISBN: 978-0-00-742793-2

Auch in einer deutschen Fassung erhältlich:
Titel: JOB FUTURE FUTURE  JOB – Wie wir von der neuen Arbeitswelt profitieren
Autor: Lynda Gratton übersetzt von Enrico Heinemann
Verlag: Carl Hanser Verlag München
Auflage: 2012

ISBN: 978-3-446-43009-9

Donnerstag, 18. Juli 2013

Buchrezension: Die Kunst des kooperativen Handelns - Eine Agenda für die Welt von morgen

Im ersten Teil des Buches stellen die Autoren ein sehr gutes und fundiertes allgemeines Verständnis der Kooperation her. Damit erzeugen sie für dieses Buch ein gemeinsames Grundverständnis der Kooperation, welches für den zweiten Teil des Buchs sehr hilfreich ist. Im zweiten Teil gehen die Autoren der Frage nach,  wie in den unterschiedlichen Bereichen - wie Wirtschaft, Bildung, Arbeit, Politik - kooperiert werden kann.

Die allgemeine Erklärung bezieht unterschiedliche Studien und Untersuchungen - mit teils sehr historischem Hintergrund - ein. Das erzeugt beim Leser das Vertrauen, dass sich die Autoren sehr intensiv mit diesem Thema auseinander gesetzt haben. Sie erklären sehr fundiert, was Kooperation bedeutet und was darunter verstanden werden kann. Sie gehen den Fragen nach, warum wie überhaupt kooperieren und ob uns Kooperation tatsächlich weiter bringen kann.

Sehr beeindruckt hat mich, dass immer wieder darauf hingewiesen wird, dass Kooperation auf jeder einzelnen Person  beruht – beispielsweise zu veranschaulichen veruscht beim Umgang mit den menschlichen Ressourcen. Im Zusammenhang mit menschlichen Mitarbeitern geht es nicht um eine Ware – es geht um den Umgang miteinander, um Vertrauen, Anerkennung Motivation und Interesse – eben Kooperation.
Auch das eine oder andere wissenschaftliche Experiment zur Untersuchung des menschlichen Verhaltens – insbesondere der Kooperation – findet sich in dem Buch wieder. Beeindruckend fand ich die Quintessenz aus den Experimenten von Tomasselo und seinen Mitarbeitern: „Materielle Belohnung verdirbt den Charakter“. Im Experiment wurden Kinder materiell belohnt, wenn diese hilfsbereit waren. Dies führte aber keineswegs zu einer höheren Hilfsbereitschaft – ganz im Gegenteil die Hilfsbereitschaft sank im Vergleich zum Ausgangszustand. Somit ein seit jeher bekanntes Phänomen, dass zu mehr Egoismus und somit Risikobereitschaft auf Kosten anderer führt – in den Medien spiegelt sich dieses Phänomen ja seit einiger Zeit in den Wirschaftsrubriken wider.

Kooperation ist aber durchaus schwierig. Um kooperieren zu können müssen wir sprechen. Das zeigt schon, wie wichtig die gemeinsame Sprache für das kooperieren ist. Es muss auch ein gemeinsames Verständnis füreinander bestehen. So bildet sich ein Geflecht aus Kommunikation, Kooperation und Empathie.
Auch auf die Gefahren der Kooperation wird in dem Buch hingewiesen. Es kann ein Zuviel an Kooperation geben. Im Buch wird dazu eine Verbindung zu dem von Janis benannten Group Think – Phänomen hergeleitet und erklärt. Es besteht also die Gefahr, dass sich kooperative Gruppen von Ideen aus der Außenwelt abschotten. Daher sollte es man mit der Kooperation auch nicht zu sehr übertreiben.


Mein Fazit zu diesem Buch: Ein sehr lesenswertes und gut verständlich geschriebenes Buch. Alleine den ersten Teil des Buchs fand ich schon sehr interessant. Kooperation wird nicht als das Allheilmittel dargestellt sondern durchaus auch kritisch betrachtet. Im zweiten Teil werden durch die Beschreibung des möglichen Potentials der Kooperation in den Bereichen Ideen und Gedanken angeregt, wie Kooperation in sinnvollem Maße für die Gesellschaft und für jeden einzelnen funktionieren kann.  


Autor: Claas Triebel, Tobias Hürter
Auflage: 1, 2012
Verlag: 
Orell Füssli Verlag AG, Zürich

ISBN: 978-3-280-05470-3

Donnerstag, 15. November 2012

Buchrezension: Future Work – How the Business Can Adpat and Thrive in the New World of Work

Die Arbeitswelt steht vor einem Wandel. Die Technik hat längst einen Punkt erreicht, ab dem neue Arbeitsmodelle und Organisationsformen realisiert werden könnten. Worin liegt es nun aber, dass hier nur spärlich Änderungen merkbar sind? Wie kann die zukünftige Arbeitswelt aussehen? Welche Herausforderungen stellen sich?

Dieses Buch beschäftigt sich intensiv mit der Thematik von neuen Arbeitsmodellen. Es ist nicht mehr notwendig, die Zeit in Büros abzusitzen, sondern es besteht die Möglichkeit, den Großteil seiner Arbeit von irgendwo zu  verrichten. Wir sind sogar soweit, dass wir uns die Arbeit größtenteils flexibel gestalten könnten. Dies erfordert einen Umdenkprozess, eine große Veränderung sowohl bei den Führungskräften, Managern wie auch bei den Arbeitnehmern.

Es kann in diesem Buch nachgelesen werden, wo Hürden bestehen, worauf geachtet werden soll. Es werden laufend Beispiele von Unternehmen und Personen gebracht, die bereits auf ein neues Arbeitsmodell umgestiegen sind. Die Unternehmen werden sich zukünftig immer intensiver mit diesem Thema auseinander setzten müssen. Work-Life-Balance ist dabei das Schlagwort schlechthin. Nur wer die steigenden Anforderungen an Work-Life-Balance befriedigen kann, wird die exzellenten Mitarbeiter im Unternehmen halten können. Wir wissen ja schon seit Jahrzehnten, dass die monetäre Vergütung der Arbeitsleistung für Spitzenkräfte keine lang andauernde Motivation und auch Bindung an ein Unternehmen darstellt – obwohl dies durchaus erforderlich ist. Generation Y und Generation Z werden ihren Fokus bei der Jobauswahl verstärkt auf die neuen Arbeitsmodelle und flexible Arbeitszeitgestaltung legen.

Der Wandel stellt uns vor große Herausforderungen. Die reine Arbeits- bzw. Anwesenheitszeit verliert ihre Bedeutung. Die erbrachte Leistung tritt in den Hauptfokus. Die Führungskräfte stehen vor der Herausforderung, im Vorfeld den Umfang der Aufgaben einzuschätzen um diese entsprechend an Ihre Mitarbeiter delegieren zu können. Vertrauen wird in diesem Buch als wesentliches Schlagwort angeführt. Die Führungskräfte müssen den Mitarbeitern das notwendige Vertrauen entgegen bringen, dass diese ihre Leistung entsprechend bringen – im Buch wir hier McGreogrs Theorie X versus Theorie Y zitiert.

Das Buch zeigt im gesamten die Auswirkungen die der Wandel auf die neuen Arbeitsmodelle mit sich bringen kann. Es wären Veränderungen in bzw. für die Gesellschaft. Mir kamen beim Durchlesen immer wieder Arbeitnehmervertreter und Politik in den Sinn, die meines Erachtens sich schon jetzt damit befassen sollten, Rahmenbedingungen für die „Zukunftsarbeit“ zu schaffen. Hier wurde im Buch eher wenig darauf eingegangen. Die Beispielunternehmen aus dem Buch kamen vorwiegend aus Amerika und England und waren sowohl international wie auch national aufgestellt.

Die technischen Anforderungen wurden nur angerissen und sind nur als Randthema zu sehen. In diesem Buch geht es um die organisatorischen Maßnahmen und Rahmenbedingungen, die Veränderungen in den Organisationen, den Problemen und möglichen Lösungswegen. Aber auch die gesellschaftlichen Auswirkungen und Veränderungen werden angerissen.

Ich empfehle das Buch all jenen die sich mit zukünftigen Arbeitswelten auseinander setzen möchten. Das Buch kann als Einstieg in die Thematik gesehen werden. Man erhält einen ersten guten Einblick in die Thematik mit guten aus der Praxis untermauerten Beispielen. Das Buch enthält weit mehr Infos und Themen, als ich hier in dieser Rezension angerissen habe. Das Buch beinhaltet genug Potential für Diskussionen.

Titel: Future Work – How the Business Can Adpat and Thrive in the New World of Work
Autor: Alison Maitland & Peter Thomson
Auflage 1, 2011
Verlag: PALGRAVE MACMILLAN
ISBN: 978-0-230-28422-7

Dienstag, 21. August 2012

Buchrezension: Peter F. Drucker: Was ist Management? Das Beste aus 50 Jahren


Es liegt schon einige Zeit zurück - ich denke es war im Jahr 2010 - dass ich dieses Buch gelesen habe. Mir kam Peter Drucker aber beim Durchlesen eines Artikels von Nonaka/Takeuchi (The Wise Leader) immer wieder in den Sinn, weshalb ich mich kurzerhand entschlossen habe, eine Empfehlung für dieses Buch hier zu posten.

Dieses Buch beinhaltet eine Zusammenfassung seiner bisherigen Werke, wie beispielsweise "Management im 21. Jahrhundert" (1999) oder "Umbruch im Management (1995). Das Buch ist in drei Hauptkategorien unterteilt: Management, der Mensch und die Gesellschaft. Peter F. Drucker zeigt das Zusammenwirken dieser drei Hauptkategorien.

Für mich war es damals sehr ernüchternd, da die darin behandelten Themen nach wie vor brandaktuell waren – und auch nach wie vor sind. Neben den üblichen Management-Themen geht er beispielsweise bereits stark auf die Überalterung der Bevölkerung und deren Arbeitssituation ein. Als einen möglichen Ausweg führt er hier die ständige Weiterbildung an. Auch auf das Wechselspiel Unternehmen – Gesellschaft geht er sehr deutlich ein und zeigt auf, dass die Unternehmen auch eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft zu tragen haben.

Sehr interessant ist auch die Thematik Wissensarbeiter. Drucker hat bereits sehr früh den Wandel vom Produktionszeitalter zum Informationszeitalter und den damit erforderlichen Maßnahmen erkannt. Für wenig IT-orientiere Wissensmanager, also jene die in Wissensmanagement mehr sehen als die Aufbereitung von Informationen und Daten, eine sehr interessante und unterstützende Erläuterung.

Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Es gibt einen sehr guten Überblick über die Arbeit von Peter F. Drucker.

Autor: Peter F. Drucker
Auflage: 5
Verlag: Econ Ullstein List Verlag Gmbh & Co KG, München
ISBN: 978-3-430-12239-9 

Donnerstag, 2. August 2012

Buchrezension: G. Falin: Kopf schlägt Kapital

Günter Falin beleuchtet in dem Buch die Gründung von Unternehmen für mich in einer ganz anderen Art und Weise, als ich das bisher gewohnt war. Auf Eindrucksvolle und spannende Art erklärt er den Unterschied zwischen Entrepreneurship und Business Administration bzw. worauf sich Gründer im Grunde konzentrieren sollen. 
Er erklärt auf Basis der Teekampagne und auch ähnlichen Gründungen in seinem Buch, worauf es bei erfolgreichem Entrepreneurship aus seiner Sicht ankommt. Seine Ansichten stehen teilweise sehr konträr zur gängigen Praxis der Wirtschaftswissenschaften. 

Günter Falin studierte Ökonomie, da ihn Bücher von Henry Ford, Andrew Carnegie oder Joseph Schumpeter bereits zu seinen Schulzeiten abseits des Schulstoffs interessierten. An der Universität erschien ihm das Gebiet dann trocken und langweilig. Falin wurde dennoch später Hochschullehrer und schwor sich, Ökonomie anders zu lehren. Er entschloss sich Unternehmer zu werden und entwickelte aus diesem Entschluss heraus die Teekampagne( http://www.teekampagne.de). 

Die Idee, die sich dahinter verbirgt, ist durch Vereinfachung von Material und Wege Einsparungen zu erzielen und so hochwertigen Tee preisgünstiger anbieten zu können. Aus dieser Fallstudie entwickelte sich der heute größte Teelieferant von 100% - Darjeeling Tee. 
Das spannende an der Geschichte ist, dass er dafür nahezu kein Startkapital zu Verfügung hatte bzw. eingesetzt hat. 

Im Grunde genommen bedient er sich vorhandener Bausteine, die er auf eine neue Art und Weise zusammen knüpft. Die wahre Innovation besteht in diesem neuen Zusammenknüpfen er einzelnen Bausteine. 

Da ich mich mit Wissensmanagement auseinander setzte, kamen mir beim Durchlesen des Buchs ständig Parallelen bzw. Verbindungen zu Wissensmanagement in den Sinn. Im Grunde genommen wäre es ja auch im Wissensmanagement sehr sinnvoll, das vorhandene Wissen neu zusammen zu fügen um so wieder neues Wissen generieren zu können. Mit Sicherheit lassen sich auch zu anderen Bereichen Parallelen und Schlüsse  ziehen.


Ein sehr kurzweiliges, spannendes und interessantes Buch, das Gesprächs- und Diskussionsstoff liefert. 

Titel: Kopf schlägt Kapital – Die ganz andere Art, ein Unternehmen zu gründen – Von der Lust, ein Entrepreneur zu sein 
Autor: Günter Falin 
Auflage:
Verlag: Carl Hanser Verlag München 
ISBN: 978-3-446-41564-5 

Buchrezension: F.MALIK: Gefährliche MANAGEMENT Wörter - Und warum man diese vermeiden sollte.

Ich habe dieses Buch bereits vor einiger Zeit gelesen und möchte meine Buchrezension nun auch hier im blog zu Verfügung stellen:

Malik behandelt in diesem Buch die gebräuchlichsten Managementwörter. Dabei hinterfragt er deren Verwendung und deren Bedeutung. Er verdeutlicht in diesem Buch, wie wichtig der Gebrauch von Sprache sowie dem Verständnis der verwendeten Wörter ist. Dabei nimmt er auch immer wieder Bezug auf Teile der heute gebräuchlichen Managementansätze und hinterfragt diese. Viele seiner Ausführungen sind meines Erachtens sehr kritisch. Auf jeden Fall regt dieses Buch zum Denken an. Es führt einem vor Augen, wie leicht moderne Schlagwörter verwendet werden, ohne deren Aussagekraft zu kennen bzw. wie davon ausgegangen wird, dass jeder das gleiche Verständnis zu ein und demselben Begriff hat. 

Für mich als Wissensmanager war die  Behandlung des Begriffs „Wissensmanagement“ besonders spannend. Malik geht hier zurück bis Peter Drucker, der als einer der ersten von Wissensarbeitern und Wissensarbeit gesprochen hat. Auch der Umgang der IT-Branche mit dem Begriff wird hier hinterfragt. Malik kritisiert die bisher mangelnde Involvierung von Pädagogik, die Lern- und Kognitionspsychologie, die Neurowissenschaften, die Kybernetik und Teile der Philosophie, die sich seiner Ansicht nach am meisten mit der Thematik Wissen auseinandersetzen. 

Alles in allem ein sehr spannendes Buch, das mir ermöglichte, so manche im Umlauf befindlichen Managementwörter aus einem anderen Blickwinkel zu sehen bzw. diese zu hinterfragen, wenngleich ich einige seiner Ausführungen anders sehe. Das Buch sorgt sorgt mit Sicherheit für reichlich Diskussionsstoff. 

Titel: Gefährliche Management Wörter - und warum man sie vermeiden sollte. 
Autor: Fredmund Malik 
Jahr: 2007 
Verlag:Frankfurt, M. ; New York, NY : Campus-Verl. 
ISBN: 978-3-593-38291-3 

Montag, 9. April 2012

Buchrezension: Die besten Mitarbeiter finden und Halten – Die ABC-Strategie nutzen


Das Buch beschäftigt sich mit dem Auswahlprozess sowie dem Binden der Mitarbeiter an das Unternehmen. Dabei berufen sich die Autoren auf die ABC-Strategie, d.h. sie bewerten die Mitarbeiter in drei unterschiedliche Kategorien.

Der Teil I des Buchs – „Mitarbeiter finden“ – beschäftigt sich am Beginn mit der Einschätzung bzw. Bewertung der Mitarbeiter in die ABC-Kategorien. Auch wird darin kritisch hinterfragt, ob eine Bewertung der Mitarbeiter nach dieser Art und Weise überhaupt zulässig und sinnvoll ist – mit dem Schluss, dass eine Einteilung nach den drei Kategorien grundsätzlich kein Problem darstellen kann.
Mir persönlich gefällt im ersten Teil, dass hier immer wieder der Mensch, also der Mitarbeiter in den Vordergrund gerückt wird. Im kompletten beschriebenen Auswahlverfahren wird immer wieder auf die Unternehmenskultur und den zwischenmenschlichen Bereich hingewiesen. „Zuerst kommt der Mensch, dann die Aufgabe“.
Es werden ein dreistufiger und fünfstufiger Auswahlprozess beschrieben, bevor das Herzstück, der neunstufige Auswahlprozess im Detail vorgestellt wird. Die  nachfolgend angeführten Stufen spiegeln, die meiner Ansicht nach, interessantesten der neun Stufen wider:
  • Anforderungsprofil erstellen
  • Telefoninterview
  • Referenz einholen
  • Bewerber für Unternehmer gewinnen
  • Meilensteine festlegen (Probezeit)

Bei einigen Punkten bin ich persönlich anderer Meinung – beispielsweise bei der Thematik des Personalfragebogens. Aus Sicht eines Top-Mitarbeiters würde ich mir erwarten, dass entweder die Erfassung ganz zu Beginn erfolgt, oder aber auf eine Erfassung generell verzichtet wird. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass dieses Instrument auch als unnötig empfunden werden kann.
Die Thematik der Probezeit finde ich sehr gut behandelt. Hier weisen die beiden Autoren darauf hin, wie wichtig diese Phase für beide Seiten, Unternehmen und Mitarbeiter ist. Im Grunde genommen ist das auch der erste Schritt für die dauerhafte Bindung eines neuen Mitarbeiters, die im Teil II des Buchs näher behandelt wird.

Der Teil II des Buches – „Mitarbeiter halten – Mitarbeiter werden Mit-Unternehmer“ – beschäftigt sich damit, wie die Mitarbeiter im Unternehmen gehalten und gefördert werden können. Die Autoren stellen ein praxiserprobtes siebenstufiges Konzept vor. Die sieben Stufen lauten:
                                                                                                          Mit werten Unterwegs
                                                                                              Mitbesitzen
                                                                                  Mitgenießen
                                                                       Mitverantworten
                                                           Mitlernen
                                               Mitdenken
                                   Mitwissen

Die „Treppe“ spiegelt den Weg von immateriellen Dingen über materielle Vorteile hin zu obersten, ideellen, Stufe. Jede Stufe ist mit konkreten Maßnahmen verbunden, die in den jeweiligen Kapiteln erklärt werden.
Es wird in diesem Buch ebenfalls, wie in zahlreichen anderen Werken der Management- und Personalentwicklungsliteratur, die Motivation der Mitarbeiter behandelt. Einmal mehr wird darauf hingewiesen, dass die Motivation durch immaterielle Werte als der zielführende Weg anzusehen ist. Im Besonderen wird hier auch Herzberg mit seinen Motivatoren und Hygienefaktoren einbezogen.
Am Beginn des zweiten Teils findet der Leser auch einen Selbsttest, der Aufschluss über das eigene Verhalten im Umgang betreffend Mitarbeiterbindung und –entwicklung liefert. Dies hilft auch dabei, sich das wesentlich aus den Kapiteln herauszuholen. In Verbindung mit den in den einzelnen Kapiteln angeführten Maßnahmen erhält eine Führungskraft mit diesem Buch ein gutes Werkzeug in die Hand.
Führungskräfte, die sich mit Motivation der Mitarbeiter sowie auch deren Entwicklung beschäftigen wollen, kann dieser zweite Teil des Buchs empfohlen werden. Sie finden darin einige hilfreiche Praxistipps und Anregungen.

Generell sind in diesem Buch immer wieder Praxistipps und Anregungen zu finden, die dazu einladen, diese für sich im eigenen Unternehmen sofort umzusetzen. Aus meiner Sicht daher ein gutes Buch für Praktiker, die bereit sind, das Thema Mitarbeitereinstellung und Mitarbeiterbindung in die Tat umzusetzen.


Buchtitel: Die besten Mitarbeiter finden und halten – Die ABC-Strategie nutzen
Autoren: Prof. Dr. Jörg Knoblauch; Jürgen Kurz, MBA
Jahr: 2009
Auflage 2
Verlag: Campus Verlag Gmbh